Wolfgang wurde als Sohn des
askanischen Fürsten Waldemar VI. von Anhalt-Köthen und der Margarete von
Schwarzburg auf der alten Köthener Burg geboren. Er
besuchte bereits 1500 als Achtjähriger die Universität
Leipzig. Sein Vater setzte ihn 1507
als Vogt über die Reichsabtei Gernrode ein, um ihn auf seine zukünftige
Aufgabe als Fürst vorzubereiten. Nach dem Tode seines
Vaters 1508 übernahm er mit 16 Jahren die Regierung im Köthener Fürstentum. Sein
Machtbereich umfasste die Ländereien um Coswig, einen Teil von Zerbst,
Bernburg, Köthen, Sandersleben, Ballenstedt und Dornburg.
1513
heiratete seine Schwester Margarete den sächsischen Herzog Johann den
Beständigen, den späteren Kurfürsten.
Wolfgang trat nach 1513 in den Dienst der sächsischen
Kurfürsten (Ernestiner). Dort avancierte er bald zum
Geheimen Rat. In dieser Eigenschaft reiste er
1521 nach Worms, um Martin Luthers Reden auf dem
Reichstag zu hören. Von Luthers Auftreten so
beeindruckt, duldete er die Ausbreitung der Reformation in seinen
Ländereien. Ab 1525 stellte er sich
offen auf die Seite der Reformationsbewegung, kämpfte allerdings im
Bauernkrieg gegen die aufständischen Bauern. An der
Schlacht bei Frankenhausen, in der die Bauern vernichtend geschlagen
wurden, hatte Wolfgang aber keinen Anteil.
Einerseits schützte er Klöster vor den plündernden Bauerntruppen, nutzte
aber anderseits die Gunst der Stunde und beschlagnahmte einige Klöster,
die auf seinem Territorium lagen, samt ihren Besitztümern.
1525 führte mit Luthers Hilfe in Anhalt-Köthen und 1526
in Anhalt-Bernburg die Reformation ein. Damit waren
diese beiden Fürstentümer das zweite und dritte reformierte Land der
Welt nach Kurfürstentum Sachsen(-Wittenberg). Am 27.
Februar 1531 unterzeichnete Fürst Wolfgang den
Gründungsvertrag des Schmalkaldischen Bundes, eines
defensiv ausgerichteten Militärbündnisses von anfänglich sechs
protestantischen Landesfürsten und elf Reichsstädten. 1534
unternahm er in Anhalt-Köthen die ersten Kirchenvisitationen,
enteignete den Kirchenbesitz und vermachte ihn den Gemeinden.
1544 trat er in einem Vergleich seinen Anteil an Anhalt-Zerbst
an seine Vettern ab und erhielt dafür Anhalt-Bernburg.
1546 beteiligte er sich aktiv an der Seite der
protestantischen Fürsten am Schmalkaldischen Krieg. Er
nahm auch an der Schlacht von Mühlberg teil, die für
die Protestanten mit einer Niederlage endete und wurde
danach mit der Reichsacht belegt. Wolfgang verlor sein
Fürstentum, seine Besitzungen und musste sein Land verlassen.
Er hielt sich daraufhin im Harz auf.
Mit dem Fürstentum wurde Siegmund von Lodron vom Kaiser belehnt.
Dieser veräußerte das Fürstentum aber bald an Friedrich IV. Reuß von
Plauen, ein Neffe Wolfgangs, der das Land seinem Onkel
zur Nutzung überließ. 1551 ernannte der sächsische
Kurfürst Moritz Fürst Wolfgang zum neuen Gouverneur von Magdeburg.
Wolfgang gelang eine Aussöhnung der beiden ehemals verfeindeten sächsischen
Fürstenlinien (Ernestiner und Albertiner). 1552
wurde Wolfgang, im Zusammenhang mit dem Passauer Vertrag zwischen den
protestantischen Fürsten und dem Kaiser, von der Reichsacht befreit,
erhielt seine Besitzungen zurück und regierte bis 1562.
In diesem Jahr trat er, selbst kinderlos, seine Besitzungen an
seine anhaltinischen Vettern ab, behielt nur
Coswig. Siedelte aber schon 1564
nach Zerbst um, wo er 1566 verstarb.
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