Der Anhalt-Schreiber
Geschichten zwischen Harz und Fläming |
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Kreuzritter in Anhalt |
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Older than Luther – in dem kleinen Dorf Buro an der Elbe erwacht
eine ehemalige Niederlassung des Deutschen Ordens zu neuem Leben |
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„Wow! Wonderful!“ Die Reisegruppe um Garrett
Gerard ist am Stau- nen. Und am Fotografieren, denn
unaufhörlich piepsen die Auslöser ihrer Digitalkameras.
Die Touristen aus Houston, Texas, USA, haben sich nicht etwa verfahren,
was man annehmen könnte ohne böse zu sein. Nein, das
anhaltische Dörfchen Buro mit seinen gut 320 Einwoh- nern war
tatsächlich ein Ziel auf ihrer Deutschlandreise. Im
Speziellen hatte man einen Besuch der Deutschordenskommende im Auge,
eine zugegebenermaßen stark sanierungsbedürftige Einrichtung aus der
Zeit der Kreuzzüge und nunmehr stolze 754 Jahre alt.
Buros Geschichte ist in Anhalt einzigartig. 1258 übergaben die Fürs-
ten von Anhalt das komplette Dorf den Rittern des Deutschen Ordens – die
mit dem schwarzen Kreuz im weißen Mantel.
Kreuzritter in Anhalt? Für viele eine Überraschung.
Doch so wie das Pflaster des ehemaligen Klausurhofes dieser Tage wieder
zum Vor- schein kommt, so kehren auch Wissen und Erinnerung um einen
ungewöhnlichen Aspekt der anhaltischen Landesgeschichte zurück.
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Eingang der ehemaligen Ordenskommende
Buro |
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Nicht nur das mit Herrmann von Anhalt
am Ende des 13. Jahrhunderts ein Fürst selbst
Deutschordensritter wurde, ein anderer Landesherr, Albrecht IV.,
soll sogar bei einem Besuch in Buro verstorben sein.
Beim Gang auf die Polterkammer rutschte Albrecht auf einem am Boden
liegenden Apfel aus, schlug hin und hauchte sein Leben aus.
Bernhard VIII. schließlich war im 16.
Jahrhundert Statthalter des Deutschen Ordens in Thüringen.
Trotz reicher Geschichte hat nicht viel gefehlt und von Buro wären
nur noch Staub und alte Fotos geblieben. Mehrmals stand
das historische Anwesen vor seinem völligen Untergang, so 1809 nach der
Aufhebung des Ordenshauses durch Napoleon. Oder 1948,
als man infolge der Bodenreform große Teile der Anlage abbrach.
Die anhaltische Palme Für das Jubiläumsjahr 2012
hat man sich in Buro etwas Besonderes ausgedacht: Unter
dem Titel „Die Entdeckung der Heimat“ werden rund 200 Originalgrafiken
präsentiert. Sie zeigen Anhalt vom 17.
bis zum 19. Jahrhundert. Daneben ist
im historischen Küchengarten die wohl größte Sammlung historischer
Nutzpflanzen aus Anhalt zu besichtigen. Darunter ist
die Anhaltische Palme, eine Grünkohlsorte, die bis zu 1,80 Meter groß
wird.
Wer die Deutschordenskommende besuchen
will, kann dies von Mai bis Ende September jeden Samstag und Sonntag von
13 bis 16 Uhr tun. Mehr Informationen im Internet unter
www.komturei-buro.de. |
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