Der Anhalt-Schreiber
Geschichten zwischen Harz und Fläming |
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Anhaltisches Liedgut:
Friedrich-Schneider-Chor Dessau |
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Gemeinsames Singen macht Spaß. Und ist gesund.
So hat man vor einiger Zeit an der Universität Bielefeld höchst
wissenschaftlich bestätigt, was jedes Mitglied eines Chores schon lange
weiß: Der Mensch produziert beim gemeinsamen Singen Glücks- und
Bindungshormone. Es fördert das Wohlbefinden und macht offener für
andere. |
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Zu
den vielen kleinen und großen Chören in Anhalt gehört einer, der sich
insbesondere der Pflege anhaltischen Liedgutes verschrieben hat. Die
Rede ist vom Dessauer Friedrich-Schneider-Chor. Der Name des Chores
erinnert an den wohl bedeutendsten Komponisten von Chorliedern seiner
Zeit, an Friedrich Schneider (1786-1856). Schneider war ab 1821
Herzoglich-Anhalt-Dessauischer Hofkapellmeister, renommierter Dirigent
und Schöpfer von hunderten Kompositionen. Anhalts Ruf als Musikland des
19. Jahrhunderts geht in nicht geringem Maße auf das jahrelange fleißige
Wirken von Schneider zurück. Der veranstaltete Konzertreihen für das
ganze Volk, gründete nebenbei große Chöre und trat als Organist in
Erscheinung. Und er war wesentlicher Initiator der „Elbmusikfeste“, die
zur Belebung der mitteldeutschen Chorbewegung entstanden. Musik für
alle, dies scheint Schneiders Credo gewesen zu sein. Seit 2010 wird in
Dessau übrigens die Tradition der Elbmusikfeste neu belebt.
Was
von Schneider blieb und die Zeiten überdauerte, sind seine
Kompositionen. Mindestens dreiundzwanzig Sinfonien, zwanzig Oratorien,
unzählige Kammermusikstücke und mehr als vierhundert Chorwerke schuf der
emsige Meister. „Händel unserer Zeit“ nannte man den anhaltischen
Komponisten im 19. Jahrhundert ehrfurchtsvoll. Und selbst die
Philharmonische Gesellschaft im fernen New York ernannte den Anhalter
zum Ehrenmitglied. |
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Heute ist Schneider trotzdem fast vergessen,
ungeachtet seines umfangreichen Gesamtwerks. Es ist nicht zuletzt der
Friedrich-Schneider-Chor Dessau, der dafür sorgt, dass Schneiders Werke
immer wieder ins öffentliche Bewusstsein geholt werden. Rund 50
Mitglieder hat der Chor derzeit, der 1948 als „Stadtverwaltungschor“
gegründet wurde und im Laufe der Zeit verschiedenste Umbenennungen
erfuhr. Seit 1990 führt das Ensemble den Namen Friedrich Schneiders. Der
gemischte Laienchor pflegt ein anspruchsvolles Repertoire anhaltischer,
deutscher und internationaler Chorkunst. Das erstklassig dargebotene
Niveau hätte Friedrich Schneider gefallen. Wer sich gern singt, ist beim
Friedrich-Schneider-Chor herzlich willkommen. Beim Ensemble freut sich
stets über neue Mitglieder. |
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Foto:
spiegelbild-foto.de |
Mehr Informationen gibt es im Internet unter
www.friedrich-schneider-chor.de |
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