In diesen Walzenstühlen wird das Korn mehrfach gemahlen.
In diesen Walzenstühlen wird das Korn mehrfach gemahlen.

In diesen Walzenstühlen wird das Korn mehrfach gemahlen.

Wegen Wassermangels funktioniert das selbst konstruierte Wasserrad der Mühle zurzeit leider nicht.
Wegen Wassermangels funktioniert das selbst konstruierte Wasserrad der Mühle zurzeit leider nicht.

Wegen Wassermangels funktioniert das selbst konstruierte Wasserrad der Mühle zurzeit leider nicht.

Das Mahnmal für das Strafgefangenenlager aus der NS-Zeit befindet sich in der Elbniederung des benachbarten Ortes Apollensdorf.
Das Mahnmal für das Strafgefangenenlager aus der NS-Zeit befindet sich in der Elbniederung des benachbarten Ortes Apollensdorf.

Das Mahnmal für das Strafgefangenenlager aus der NS-Zeit befindet sich in der Elbniederung des benachbarten Ortes Apollensdorf.

Bei bestem Wetter setzte die Zerbster Regionalgruppe des Verein für Anhaltische Landeskunde (VAL) am 6. September 2025 ihre Exkursionsreihe „Dörfer in Anhalt-Zerbst“ fort.
Diesmal war das Dorf Griebo an der Reihe. Das heute nach Wittenberg eingemeindete Dorf kann auf eine lange anhaltische Geschichte zurückblicken.
Bis heute besteht der Ort aus zwei Teilen. Das alte Dorf am Hochufer der Elbe und die ab 1934 errichtete Siedlung (im Volksmund als „Stickstoff-Siedlung“ oder „WASAG-Siedlung“ bezeichnet), die für die Arbeiter der Stickstoffwerke in Piesteritz geschaffen wurde. Dorfkern und Siedlung sind durch die Bundesstraße 187 getrennt.
Start der Exkursion war eine Führung durch die Grieboer Untermühle durch die Eigentümerin Frau Unger. Die im Jahr 1845 errichtete Mühle befindet sich bereits seit 1879 im Familienbesitz. Noch Dieter Merkel – der Vater von Frau Unger – war bis 1988 nebenberuflich in der Mühle tätig, wo in den letzten Betriebsjahren Getreide als Futtermittel für die LPG geschrotet wurde.
Alle Maschinen und Geräte der Mühle sind noch vorhanden. Bereits abgebaute Geräte wurden zum Großteil wieder hergestellt, um Interessierten die Funktionsweise der Wassermühle zeigen zu können. Bis zum gewünschten Feinheitsgrad wurde das Getreide mehrmals gemahlen. Anschließend wurde es in mehreren Durchgängen von Elevatoren vom Keller bis unter das Dach des Gebäudes transportiert, um die verschiedenen Mahlgänge und Sichtungen zu durchlaufen.
Inzwischen wurde auch wieder ein Holzwasserrad installiert, das Strom produziert. Das Rad hat Dieter Merkel selbst entworfen.

Leider ist das Rad seit einiger Zeit außer Betrieb, da der Wasserzufluss gestört ist und somit aktuell kein Wasser durch den Mühlbach fließt.

Fortgesetzt wurde die Exkursion in der Grieboer Kirche, wo Kirchenrätin Frau Nitze die Führung übernahm. Sie berichtete auch zur Geschichte des Dorfes. So wurde Griebo etwa im Dreißigjährigen Krieg verwüstet. Erst 1653 folgte der Wiederaufbau des Ortes und der Kirche. Ein im 19. Jahrhundert in die Kirche eingebauter Altar wurde zu DDR-Zeiten wieder entfernt. Dadurch ist auch die ursprüngliche Altarplatte wieder sichtbar. Die schwere Sandsteinplatte weist mehrere Öffnungen auf, die darauf schließen lassen, dass hier früher Reliquien eingelassen waren. Sehenswert ist auch der um die Kirche liegende Friedhof, auf dem sich zahlreiche alte Grabsteine sowie die Umfassungsmauer aus dem 17. Jh. erhalten haben.
Den Tagesabschluss bildete eine Fahrt zum Mahnmal für das ehemalige NS-Strafgefangenenlager „Elberegulierung“ Griebo. Hierzu ging es mit dem Auto in den Nachbarort Apollensdorf und von dort aus weiter zu Fuß. 1.500 Gefangene aus ganz Europa waren bis 1945 im Lager unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Die Gefangenen wurden u.a. für die Arbeit in der WASAG, den Stickstoffwerken und zu Flussbaumaßnahmen an der Elbe herangezogen. Bis auf das 2015 geschaffene Mahnmal ist heute nichts mehr vom einstigen Lager übriggeblieben.
Tobias Zander (Text und Fotos)

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