Das Foto zeigt den Grundriss der Wasserburg Roßlau mit dem runden Wohnturm, dem Bergfried.

Bis auf den letzten Platz war die Ritterklause in der Roßlauer Wasserburg am 5. März 2024 gefüllt. Viel Neues hatte Vereinsmitglied Torsten Vollert unter der Überschrift „Die vergessene Burganlage des Mittelalters“ zu berichten. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der AG Heimatgeschichte Roßlau statt.
Inhaltlich ging es um die Anfänge der Roßlauer Burg in der Zeit vom 12. bis zum 15. Jahrhundert. Erst die archäologischen Ausgrabungen und Instandsetzungsarbeiten der letzten Jahre konnten Licht ins Dunkel bringen, wie die Burg ursprünglich einmal ausgesehen und welche Ausmaße die Befestigungsanlage damals hatte. So musste etwa mit dem Auffinden der Überreste des alten Bergfrieds in der Mitte des heutigen Burghofs im Jahr 2009 die bisherige Geschichte der Burg vollkommen neu geschrieben werden. Der Bergfried bildete einst den Ausgangs- und Mittelpunkt der Burganlage und entstand vermutlich bereits in der Zeit um 1180.

_Torsten Vollert gab in seinem Vortrag interessante Einblicke in die Ausgrabungen und Renovierungsarbeiten.


Erst um 1300 wurde der große Wohnturm errichtet, später folgte dann das angrenzende Palas-Gebäude. Mit der Nutzung als repräsentative Wohnstätte und insbesondere als Witwensitz nahm die Bedeutung des Bergfrieds ab, sodass dieser um 1400 abgetragen wurde. Weitere Gebäude entlang der Ringmauer kamen hinzu, der Zugang zur Kernburg wurde verlegt, sodass sich das ursprüngliche Aussehen der Burg vollkommen verändert hat. Anhand von vielen Bildern und Berichten konnte Torsten Vollert interessante Einblicke in die Ausgrabungen und Renovierungsarbeiten geben und das Aussehen der frühen Burganlage rekonstruieren.
Aufgrund des regen Interesses soll der Vortrag nochmals wiederholt werden. Außerdem ist ein Folgevortrag mit der Baugeschichte der Burg ab dem 15. Jahrhundert in Planung.
Tobias Zander

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