Die Innenansicht der Trübener Dorfkirche (links). Die Pristerpforte (rechts) wurde zugemauert, ist aber noch gut zu erkennen (Pfeile).

Mit einer Führung durch die Trübener Dorfkirche startete die VAL-Regionalgruppe Zerbst am 23. September 2023 ihre Exkursion in die Dörfer Trüben und Bornum.

Hansjörg Schürer, Vereinsmitglied und Mitglied des Arbeitskreises Chronik Bornum, informierte über die Geschichte der kleinen Kirche. In den Jahren zwischen 1170 und 1180 entstanden, versprüht diese trotz späterer Umbauten im Barock bis heute einen Teil ihres mittelalterlichen Charmes. Die alte Priesterpforte und auch der alte Eingang für die Gemeinde lassen sich in der Feldsteinmauer noch deutlich erkennen. Seit der Umgestaltung der Kirche und des Umfeldes zur „Osterkirche“ ab 2012 kann hier der Leidensweg Christi eindrucksvoll nachvollzogen werden.
Anschließend ging es per Auto ins nur wenige hundert Meter entfernte Nachbardorf Bornum auf der anderen Seite der Nuthe. Beide Dörfer sind eng miteinander verbunden, teilten sie sich doch für mehrere Jahrhunderte eine gemeinsame Pfarrstelle. Zudem feierten die beiden Dörfer 2013 zusammen die erste urkundliche Erwähnung vor 800 Jahren. Die VAL-Mitglieder hatten die Möglichkeit, sich eine interessante Ausstellung im Keller des „Landhauses Bornum“ anzusehen. Die Ausstellung zeigt Modelle von der Entwicklung des Dorfes Bornum und führt die Geschichte von Bornum und Trüben anhand von

Sehr detailliert und mit hoher Sachkenntnis vom Heimatverein gestaltet: Die Ausstellung zur Ortsgeschichte (links). Ein Blick in die Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte (rechts).

Schautafeln und Bildern zusammen. Zudem ist eine Auswahl restaurierter landwirtschaftlicher Geräte zu sehen. Haus und Ausstellung werden durch den Feuerwehrverein Bornum e.V. betreut.
Nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen führte Hansjörg Schürer mit einem Lichtbildervortrag durch die wechselvolle Geschichte von Bornum. Kriege haben dem Dorf über Jahrhunderte immer wieder zugesetzt. Zweimal fielen in den Jahren 1836 und 1865 große Teile des Ortes einem Großbrand zum Opfer, doch immer wieder gelang der Neuanfang. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort nach Westen hin erweitert. Im 19. Jahrhundert siedelten sich Handwerker an. Noch bis 1971 hatte Bornum eine eigene Dorfschule.
Abschließend gab Herr Schürer einen Einblick in die Arbeitsweise des Arbeitskreises Chronik, welcher die Historie zum Jubiläum 2013 aufgearbeitet hat. Unzählige Daten wurden aus Akten, Büchern und persönlichen Überlieferungen zusammengetragen und miteinander verknüpft, sogar die Kirche wurde exakt ausgemessen. Auskunft über das Leben der Dorfbewohner gaben zudem die seit 1643 geführten Kirchenbücher. Hierdurch ist für die Geschichte des Dorfes eine umfangreiche Sammlung an Fakten und Informationen entstanden.

Tobias Zander

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