Vom Mauseturm hat man einen herrlichen Blick über Gröbzig und Anhalt.
Vom Mauseturm hat man einen herrlichen Blick über Gröbzig und Anhalt.

Vom Mauseturm hat man einen herrlichen Blick über Gröbzig und Anhalt.

Anhand der Maschinen und Arbeitsplätze im Gröbziger Spinndüsenmuseum lässt sich die Entwicklung der Fertigung gut nachvollziehen.
Anhand der Maschinen und Arbeitsplätze im Gröbziger Spinndüsenmuseum lässt sich die Entwicklung der Fertigung gut nachvollziehen.

Anhand der Maschinen und Arbeitsplätze im Gröbziger Spinndüsenmuseum lässt sich die Entwicklung der Fertigung gut nachvollziehen.

Im Mauseturm hat der Gröbziger Heimatverein eine Ausstellung zur Geschichte der Stadt aufgebaut. Eine gut erhaltene Tafel erinnert an die Zeit, als Gröbzig ein herzoglich-anhaltisches Zollamt beheimatete.
Im Mauseturm hat der Gröbziger Heimatverein eine Ausstellung zur Geschichte der Stadt aufgebaut. Eine gut erhaltene Tafel erinnert an die Zeit, als Gröbzig ein herzoglich-anhaltisches Zollamt beheimatete.

Im Mauseturm hat der Gröbziger Heimatverein eine Ausstellung zur Geschichte der Stadt aufgebaut. Eine gut erhaltene Tafel erinnert an die Zeit, als Gröbzig ein herzoglich-anhaltisches Zollamt beheimatete.

Mit einer Exkursion nach Gröbzig wagten sich die Mitglieder der Zerbster Regionalgruppe am 27. April 2024 weit außerhalb der Grenzen des ehemaligen Gebietes von Anhalt-Zerbst. Die südlich von Köthen gelegene Kleinstadt gehörte einst zum Herzogtum Anhalt-Dessau und ist heute Teil der Stadt „Südliches Anhalt“.
Die Tour startete im privat geführten Spinndüsenmuseum. Spinndüsen dienen zur Herstellung von Kunstseidenfasern. Dabei wird die Grundmasse der Kunstfasern durch eine Form mit tausenden winzigen Löchern gepumpt (die sogenannte Spinndüse), wodurch hauchdünne Kunstfäden entstehen, die zu Stoffen und anderem weiterverarbeitet werden können. Dem Gröbziger Uhrmacher Friedrich Eilfeld gelang es 1908 Spinndüsen aus Metall herzustellen, wobei die einzeln gebohrten Löcher der Düse nur wenige hundertstel Millimeter groß waren. Die neuen Metallspinndüsen waren präziser und vor allem haltbarer als die bis dahin verwendeten Spinndüsen aus Glas. Für die immer notwendiger werdende industrielle Produktion von Kunstfasern war dies ein Meilenstein. Die Metallspinndüsen sind für die Produktion bis heute nicht wegzudenken. Der Betrieb zur Fertigung von Spinndüsen bestand in Gröbzig über die DDR-Zeit hinweg noch bis ins Jahr 2015. Dann wurde die Produktion ins nahe Halle verlegt.
Geführt wurden die Vereinsmitglieder durch Otto Kappes. Der Vorsitzende des Gröbziger Heimatvereins ist ein ehemaliger Mitarbeiter der Spinndüsenfabrik Gröbzig und rettete bei der Umstellung der Produktion zu mehr automatisierter Technik in den 1990er Jahren die alten Maschinen vor der Verschrottung. In seinem privaten Museum kann so die Entwicklung der Spinndüsenproduktion von den Anfängen an hautnah nachvollzogen werden.

Mit einem kurzen Spaziergang durch das Stadtzentrum ging es mit Herrn Kappes zum sogenannten „Mauseturm“. Der mittelalterliche Bergfried ist ein Rest des ehemaligen Schlosses und Wahrzeichen der Stadt Gröbzig. Doch woher stammt der Name „Mauseturm“? Im 19. Jahrhundert war im Turm auch eine Gefängniszelle untergebracht, in welcher Personen inhaftiert wurden, die kleinere Vergehen begangen hatten. Wer also z.B. Früchte aus dem Garten des Nachbarn „gemaust“ hatte, musste bei Nichtzahlung einer Geldstrafe eine Nacht im Turm verbringen. So entstand der Name.
Dem Lehrer Herbert Ehrhart ist nach dem Zweiten Weltkrieg die Rettung des Turms zu verdanken. Auf seine Initiative hin wurde der Turm ausgebaut, Decken und Treppen eingezogen und als Station Junger Naturforscher mit verschiedenen Arbeitsgemeinschaften nutzbar gemacht. Auch ein kleines Kindertheater wurde eingerichtet, in dem tägliche Aufführungen stattfanden – von Kindern für Kinder. Nach der Wiedervereinigung ging der Turm an den Gröbziger Heimatverein über, der über die verschiedenen Etagen hinweg die wechselvolle Geschichte des Ortes darstellt aber auch wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen Themen organisiert. Vom obersten Geschoss aus war dann ein herrlicher weiter Blick über den Ort und die Umgebung möglich.
Fazit des Tages: Die weite Anfahrt war es wert. Fortgesetzt werden soll die Exkursion mit einer Besichtigung der Synagoge, des jüdischen Friedhofs und der evangelischen Kirche.
Tobias Zander

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